Gemeinsam wachsen: Bildung, Nachhaltigkeit und interkultureller Austausch in Uganda

Vor gut einem Jahr habe ich erfahren, dass ich die Möglichkeit habe über das ASA-Programm (entwicklungspolitisches Bildungsprogramm; gefördert durch BMZ) drei Monate nach Uganda zu gehen. Ich war dankbar, aufgeregt, vorfreudig, neugierig (…) auf das was ich in den Monaten erleben darf. Um euch einen kleinen Eindruck von meinem Alltag zu geben, berichte ich in diesem Blogeintrag von meinem Praktikum.

Mattea mit John und Ronald (l.)

Ende August 2024, ich steige in den Zug zum Flughafen, ich frage mich noch „Worauf genau habe ich mich da eingelassen? Welche Vorstellungen bringe ich mit? Welche Privilegien habe ich?“, dann ins Flugzeug --- einige Stunden später werde ich freudig von John und Ronald in Empfang genommen. Ich bin erschöpft und zeitgleich voller Aufregung. Wir kaufen ein paar Lebensmittel und frisches Obst vom Markt bis es dann nach Nkumba geht. Das Guesthouse auf dem Gelände von PUBAH (Purpose Uganda Babies Home) wird für die nächsten Wochen mein zu Hause sein.

Die Schüler*innen der DANA Christian Academy

In den ersten Wochen waren Ferien. Diese Zeit war geprägt von gemeinsamen Spielen, Strandspaziergängen am Victoriasee (auch genannt: Nnalubaale; Victoriasee heißt dieser nur, weil John Hanning Speke - Brite - den See erkundete und zu Ehren der damaligen britischen Königin benannte) und Aktivitäten auf dem Spielplatz mit den Kindern die auch über die Ferien im PUBAH unterkommen. Dabei lernte ich die Kinder sowie die Strukturen der Organisation kennen. In dieser Zeit baute ich mit den Kindern Tippy Taps zum Händewaschen für die Farm (Bulwanyi Garden), die Schule (DANA) und das Babies Home (PUBAH). Tippy Taps bestehen aus einem Holzgerüst mit Wassercontainer, sodass der Zugang zu Wasser möglich ist. Außerdem unterstützte ich die Kinder bei alltäglichen Aufgaben und organisierte Wochenendaktivitäten.

Mattea bei ihrer Projektarbeit.

Mit dem Ende der Ferien änderte sich mein Tagesablauf, ich nahm verstärkt am Schulalltag teil, begleitete die Kinder zur Schule, half bei der Pausengestaltung, unterstützte den Schulunterricht und führte regelmäßige Sport-und Bewegungsübungen durch. Außerdem begann ich mit der Vorbereitung des Gemüsegartens, indem ich den Boden mit Asche und brauner Erde verbesserte. Masava, ein Gärtner, wurde engagiert, um mit den Kindern und mir das Beet umzugraben und Samen zu pflanzen. So entstand ein Vorzuchtbeet mit Zwiebeln, Kohl, Spinat, Auberginen, Karotten, Paprika, Tomaten und Gurken. Der Bau eines Gartenzauns war unersetzlich, um die Setzlinge vor Tieren zu schützen. Gemeinsam mit den Kindern, Auntie Rose und Auntie Glarice habe ich den Garten gepflegt, die Pflanzen bei Bedarf gegossen, Unkraut entfernt und die Jungpflanzen vereinzelt.

Ich habe die Kinder, Lehrkräfte, Aunties und Uncles sehr schätzen gelernt und bin dankbar, dass ich für drei Monate an dem Alltag teilhaben und viele inspirierende Gespräche führen durfte. Es ist schwer zu sagen, was mein größtes Learning war, da ich sehr viel lernen durfte. Manches ist mir jetzt schon bewusst, anderes werde ich vielleicht erst mit Abstand realisieren. Was ich jetzt schon sagen kann: Ich durfte mir meine Privilegien noch einmal mehr bewusst machen, mich in Gelassenheit üben, meine (interkulturelle) Kommunikation ausbauen und einige einfache Fertigkeiten im Gemüseanbau erlernen. Die Fähigkeit, sich auf einen anderen Alltag und andere Lebenswelten einzulassen, war für mich persönlich eine große Bereicherung und wird mich auch in meiner Zukunft prägen.

Danke an dieser Stelle an alle Spender*innen die vor gut einem Jahr die Fundraising-Kampagne für den Gemüsegarten unterstützt haben!

Mattea mit Ronald und John (l.). Das Team in Uganda hat sich sehr über ihre Unterstützung gefreut!

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Was lange währt, wird endlich gut…